Ein Denkmal ist gleichsam eine “Hinterlassenschaft” vorangegangener Generationen, die als Erinnerung an die Vergangenheit erhalten bleiben sollte.
Wozu Denkmalschutz?
Es ist richtig, einen Teil der überlieferten Kulturgüter als Dokumente der Vergangenheit für die Zukunft zu bewahren. Unser altes bäuerliches Wohnhaus gliedert sich in einen verputzten Blockbau des 18. Jhd. und eine gemauerte biedermeierlich – klassizistische Wiederkehr aus der ersten Hälfte des 19. Jhd.
Durch die beiden klar trennbaren Bauphasen des Hauses kann die Entwicklung der bäuerlichen Architektur vom 18. zum 19. Jhd. klar nachvollzogen werden. Das Objekt ist auf Grund seines authentischen Erhaltungszustandes, wie er in der Region kaum mehr anzutreffen ist, als Rarität unter den bäuerlichen Wohnhäusern im Bezirk Radkersburg anzusprechen.
Als Gast hat jeder die Gelegenheit dieses Juwel kennen zu lernen!
Eine kurze Schilderung der Bauarbeiten am Reßlerhof:
Im Sommer 2001 wurde der Beschluss gefasst, das alte Bauernhaus zu vermessen und die Renovierung behördlich genehmigen zu lassen. Auf los ging’s los! Dabei wurden sämtliche schadhaften Hölzer und der Putz im Bereich des Holzblockes wie auch im Innenbereich saniert.
Die Verstärkung des bestehenden Dachstuhles wurde nach 2-monatiger Arbeit unserer Zimmermänner im Oktober 2001 fertiggestellt. Weitere Arbeiten wie die Dachdeckung mit gebrauchten alten Ziegeln und das Unterfangen der Mauern mit Beton (jeweils 1 Meter tief ausgegraben und im System 1m ausgraben 1m stehen lassen 1m ausgraben 1m stehen lassen usw.) wurden in mühevoller Arbeit von Hand aus im Winter 2001 durchgeführt.
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Händischer Aushub der Böden – ca. 0,7m tief Erde ausgegraben und mit Schotter aufgefüllt
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Beginn von Installationsarbeiten (Leitungen, Heizung, Fernwärme vom Hackschnitzelofen)
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Kamin erneuert
Im Sommer 2002 begann dann das Auftragen des Grobputzes mit Lehm, im August 2002 wurde feinverputzt. Die Außenfassade des Reßlerhofes wurde bis September 2002 (Feinputz gleichzeitig Färbelung) komplett erneuert. (Erster Kalkanstrich in den noch feuchten Feinputz)
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Fußböden: Einbau der Eichenbretter (2,2 cm stark auf Korkplatten verlegt)
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Ziegelboden im Vorhausbereich neu verlegt
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Elektro- und Wasserinstallation
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Alte Möbel geschliffen, geputzt, gebürstet
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Alle Möbel und Böden aus Holz sind nur gewachst und geölt.
Bis Winter 2002 wurden die Türen im Innenbereich aus alten Holzfußbodenbrettern angefertigt, Fenster, Balken, Türen wurden mit Ölfarbe gestrichen (ca. 2 Monate Arbeit für Dagmar und Dietmar). Im November 2002 begann der Tischler mit der Montage der Einrichtung. Die Möbel wurden aus 12 Festmeter Eichenpfosten aus dem eigenem Bestand gefertigt.
Im Januar 2003 wurde in Eigenregie die Schablonenmalerei im Großn Stübl nach fachkundiger Anleitung und 4-wöchiger Arbeitszeit renoviert.
Schließlich war im Februar 2003 noch die Einrichtung des Hauses sowie die Ergänzung diverser Kleinigkeiten durchzuführen. Gegen April 2003 endeten nach ca. 2 Jahren die Renovierungsarbeiten unseres alten Bauernhauses.
Highlights:
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6t altes Eternitdach entsorgt
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25.000 5 cm lange Heftklammern beim Befestigen von Stuckaturrohr als Putzträger mit Luft-Tacker verschossen
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Die Baustelle benötigte über die gesamte Laufzeit 180 Kisten Bier
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60 Laufmeter Holznägel für Blockbau und ca. 180 kg Nägel für Zimmermannsarbeit
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12t Lehm + 26t Sand + 2t Löschkalk für Verputzarbeiten
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ca. 3.500 Arbeitsstunden für die Familie + ca. 350 Traktorstunden